Trocknen und Kühlen ohne Kältemaschine

Beim Raumklima kommt es sowohl auf die Lufttemperatur als auch auf die relative Luftfeuchtigkeit an. Im Sommer ist in der Regel eine Kühlung der von außen einströmenden Luft gefragt. Mit Hilfe gängiger Kältemaschinen kann dies aufgrund des hohen Energiebedarfs sehr kostspielig werden.

Einen Ausweg bietet DEC. Das Kürzel steht für Trocknungs- und Verdunstungskühlung (engl. Desiccative Evaporative Cooling). Das Verfahren senkt die Betriebskosten für die Raumklimatisierung deutlich, auf eine Kältemaschine kann in vielen Fällen ganz verzichtet werden.

Im Sommer ermöglicht DEC die energiesparende Entfeuchtung und Kühlung der Luft; im Winter leistet der integrierte Sorptionsrotor zusätzliche Wärmerückgewinnung mit Feuchteübertragung.

DEC macht sich mehrere physikalische Effekte zunutze, darunter die Kühlung durch Verdunstung (adiabate Kühlung) sowie die Trocknung der Luft durch Sorption. Die Außenluft wird durch den Sorptionsrotor getrocknet, danach mit einem Kondensationsrotor vorgekühlt und schließlich mit Verdunstungskühlung auf die gewünschte Raumtemperatur und Feuchtigkeit gebracht.

DEC-Anlagen bieten sich unter anderem in Gebäuden mit großen Raumvolumen an, zum Beispiel in Hörsälen, Büro- und Verwaltungsgebäuden, Hotels oder Druckereien.

Beispiel einer DEC-Anlage

Die Grafik verdeutlicht das DEC-Prinzip im Sommerfall (Außenluft ca. 30°C, relative Luftfeuchtigkeit ca. 35%).

1–2 Der Sorptionsrotor entzieht der einströmenden Luft einen Großteil ihrer Feuchtigkeit. So wie Luft bei Zufuhr von Wasserdampf abkühlt, erwärmt sie sich umgekehrt bei Entfeuchtung - es wird Adsorptionswärme frei. Die Luft verlässt den Rotor stark erwärmt und mit deutlich geringerer relativer Feuchtigkeit.

2–3 Die Luft strömt nun durch einen Rotationswärmetauscher. Der Rotor kühlt die Luft mit der gespeicherten Kälteenergie aus dem Abluftstrom.

3–4 Im Luftbefeuchter wird die Luft durch Verdunstungsbefeuchtung weiter abgekühlt. Die eintretende Frischluft liegt mit etwa 21°C und rund 60% relativer Feuchtigkeit im Wohlfühlbereich.

4–5 Im Gebäude erwärmt sich die Luft, die relative Luftfeuchtigkeit sinkt ein wenig.

5–6 Im Abluftstrom wird die verbrauchte Luft durch einen weiteren Luftbefeuchter geführt und durch Verdunstungskühlung weiter stark abgekühlt. Sie ist nun mit Feuchtigkeit gesättigt.

6–7 Im Rotationswärmetauscher wird die Abluft mit der gespeicherten Wärmeenergie aus der Zuluft stark erwärmt, gleichzeitig sinkt die relative Luftfeuchtigkeit deutlich ab.

7–8 Die Luft wird durch eine externe Wärmequelle weiter erwärmt (z.B. Solaranlage, Regenerationsluft-Erhitzer oder im Sommer ungenutzte Fernwärme).

8–9 Durch die hohe Wärme ist das Wasser in der Luft gebunden, der Sorptionsrotor wird durch Desorption regeneriert.

Klingenburg liefert alle relevanten Komponenten für DEC-Anlagen. Sprechen Sie uns an. Gerne entwerfen wir Ihre individuelle DEC-Lösung.

Das Mollier-h-x-Diagramm veranschaulicht in unserem Beispiel die Veränderungen der Luft in Bezug auf Temperatur, Feuchtigkeit und Energiegehalt.